Pete (LaRoca) Sims – Swing Time

Altjazzer werden sich an den legendären Hardbop-Drummer Pete LaRoca erinnern, der in den 60er Jahren seine besten Tage hatte und - man höre und staune - aus langjähriger Versenkung jetzt wieder mit einer aktuellen CD auf der Jazzbühne der 90er Jahre aufgetaucht ist. Wie wenn sich überhaupt nichts geändert hätte, legt Pete LaRoca, der auf „Swing Time“ jetzt unter seinem richtigen Namen Pete „LaRoca“ Sims firmiert, (LaRoca steht wohl aus Wiedererkennungsgründen noch in Klammern dazwischen) ein beachtliches Comeback auf, das nahtlos an seine Aufnahmen aus den 60er Jahren anknüpft.

Zusammen mit den insgesamt sechs alten Weggefährten Jimmy Owens an Trompete und Flügelhorn, Dave Liebman und Lance Bryant am Sopransaxophon, Ricky Ford am Tenorsax, George Cables am Piano, sowie Santi Debriano am Bass hat er diese neue CD auf seinem Stammlabel Blue Note eingespielt. Pete bezeichnet die Band im Booklet auch als seine „Little Big Band“ vermutlich in Anbetracht der aus 4 Leuten bestehenden Frontline.

Präsentiert wird eine gute Mischung aus Straight Hardbop, Balladen und auch - bspw. auf „Nihon Bashi“ von Sadao Watanabe – ein die rhythmischen Grenzen des reinen Hardbops überschreitendes Spiel, das zur Auffrischung dieser CD beiträgt. Hörenswert auch die neue Version des alten Pete-LaRoca-Originals „Candu“, das bereits auf der seinen Ruhm mitbegründenden Blue Note-LP „Basra“ aus dem Jahre 1965 enthalten war.

Der Intention von Pete Sims mit seiner neuen CD wieder mal eine solide Hardbop-Scheibe aufzulegen entspricht „Swing Time“ sicher voll, neue Ideen und Konzepte waren wohl nicht geplant und sollten auch nicht unbedingt erwartet werden. Also eine solide, hörenswerte CD von den „Hardbop-Grandpops“, die ihr Publikum finden wird.

Das Booklet trägt leider nicht zum guten Gesamteindruck bei, wird doch die Reihenfolge der Stücke falsch angegeben, die Besetzung ist nur aus dem Kontext ersichtlich und die Zeiten der Stücke sind nicht angegeben.