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Markus Kurz - Radio Dreyeckland Freiburg - Jazzredaktion


Mack Goldsbury and The New York Connection - Songs I love to play
(Timescraper TSCR 9615 - FONO)
Ernst Bier / Mack Goldsbury Quartet - At Night when you go to sleep
(Timescraper TSR 9611 - FONO)


Ein Schuß New York Feeling nach Berlin bringt der Saxophonist Mack Goldsbury, der Anfang der 90er Jahre nach dem Fall der Mauer seinen Lebensmittelpunkt aus New York nach Berlin verlegte, trotzdem weiter seine Jazz-Connections nach New York pflegt und sehr aktiv in der Berliner Jazz-Szene mitmischt. Die Resultate sind jetzt auf zwei CDs des Timescraper-Labels zu hören.

Dieses noch junge Berliner Jazz-Label synchronisiert mit seinen neuen Produktionen unterschiedliche, im Grunde aber verwandte Künste: improvisatorische Klasse auf dem Tenor- und Sopransaxophon zeigt der Amerikaner Mack Goldsbury mit seiner New York Connection auf der CD „Songs I love to play“ und der Produktion „At Night when you go to sleep“ mit dem Berliner Drummer Ernst Bier als Co-Leader. Die Cover beider CDs sind dabei mit freier Malerei des Berliner Farbenjongleurs Vikas Rosenthal gestaltet, der seine Arbeiten mit dem Satz „Durch Bilder finde ich was in mir verborgen war“ nuanciert.

Beide CDs sind Quartett-Aufnahmen, reizvoll ist dabei der kontinentale Kontrast: die CD „Songs I love to play“ mit der „New York Connection“ ist in New York entstanden und bringt das flüssigere, treibendere Spiel, das aus den New Yorker Clubs kommt. Die energetische Rhythmusgruppe besteht dabei aus Kenny Werner am Piano und Billy Hart an den Drums, den Goldsbury bereits seit 1973 kennt und schätzt. Goldsbury lobt vor allen Dingen „sein ungemein schönes und feuriges Spiel.“ Mit dem Bassisten Ed Schuller verbindet Goldsbury eine Jahrzehnte währende Freundschaft. Auch Schuller „pendelt“ zwischen New York und Berlin. Goldsbury: „Ed und ich, wir haben die gleiche Philosophie in der Musik und allgemein im Leben.“ Ed Schuller leitet seine eigene „11th Hour Band“, auf deren letzter CD auch Mack Goldsbury zu hören ist. Und er wirkt auch auf der CD „At Night when you go to sleep“ mit, die in Berlin aufgenommen wurde. Die Band auf dieser CD wird komplettiert von Frank Möbus an der Gitarre. Das erste Stück auf dieser CD heißt übrigens „Crossing over“.

Der sonore Ton von Mack Goldsbury zieht sich als roter Faden durch die Musik. Keinen Stilengen verhaftet, zeigen diese CDs die Bandbreite des Spiels von Mack Goldsbury auf, von relaxtem, coolem, swingenden Stil auf „Songs I love to play“ bis zu chromatischen Verschiebungen und Brüchen auf „At Night when you go to sleep“. Während auf der New Yorker CD eine gesunde Mischung aus Standards und Originalen der Connection-Mitglieder geboten wird, gibt es auf der früher entstandenen, in Berlin aufgenommenen Scheibe ausschließlich Eigenmaterial der Bandmitglieder zu hören. Es stehen dabei subtilere Töne im Raum, es wird freier und inspirierter gespielt. Und die Gitarre von Frank Möbus bringt eine gewisse europäische Kühle.


>Vorgestellte< Titel:

Besetzungen:

Aufnahmedaten: [CD 1] New York, 1997; [CD 2] Berlin, Juni 1996


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© markus kurz 98.12.06